Erster Sieg für die Dragons

Erster Sieg für die Dragons
Hausammann verschenkt keinen Korb

Die Pilatus Dragons gewinnen dank einer starken Nerven und unermüdlichem Einsatz ihr erstes Spiel an der Euro League 2. Sie waren von Beginn weg das diszipliniertere Team und erspielten sich im ersten Viertel einen knappen Vorsprung, den sie bis in die Schlussphase halten konnten. Mit bemerkenswerter Ruhe hielten sie den Angriffen des Teams aus Gradacac stand. Die Zentralschweizer kamen auch bei Zwischenspurts der Gegner nicht aus dem Konzept, sondern schlugen sofort zurück. Dabei konnten sie sich auf die Skorerqualitäten von Nicolas Hausamman und Janic Binda verlassen. Zu Beginn des letzten Viertels schien sich das Blatt jedoch zu wenden, als Janic Binda nach seinem fünften Foul vom Feld musste. Die Dragons waren kurz verunsichert und mussten den Ausgleich zum 46:46 hinnehmen. Coach Hausammann nahm jedoch zur richtigen Zeit ein Timeout und stellte die Taktik um. Das Team kam geeint und kampfbereit auf das Feld zurück und zogen gleich auf 51:46 davon. Matthias Suter und Walter Spuler sprangen in die Bresche und konnten den Verlust Bindas in der Offensive ausgleichen. Ein Steal und ein Offensivrebound von Spuler in den entscheidenden Momenten führten zu wichtigen Punkten und legten den Grundstein für den Sieg in einer dramatischen Schlussphase.

1. Viertel
Nachdem es die Dragons am ersten Spieltag mit den Teams aus Thüringen und Le Cannet gleich mit den beiden Profi-Mannschaften zu tun bekamen, hiess der Gegner im ersten Spiel am Samstag KIK Zmaj Gradacac aus Bosnien-Herzegowina. Der Auftakt ins Spiel war für die Dragons vielversprechend. Binda versenkte gleich den ersten Wurf bereits nach 15 Sekunden im gegnerischen Korb und doppelte im übernächsten Angriff zum 4:0 nach und Captain Hausamman wurde bei seinem erfolgreichen Korbleger gefoult. Den Bonusfreiwurf versenkte er sicher und baute somit die Führung der Zentralschweizer auf 7:0 aus. Bei den Bosniern lief in den ersten Minuten nicht viel zusammen und sie mussten einige schmerzhafte Ballverluste hinnehmen.
Durch gutes Boxout liessen die Dragons dem Gegner keine Möglichkeit für Offensivrebounds und konnten sich auf das Offensivspiel konzentrieren. Die ersten Punkte für Gradacac fielen erst in der fünften Minute, wurden aber umgehend durch Binda mit seinen Punkten 5 und 6 quittiert. Im weiteren Spielverlauf kam Gradacac besser ins Spiel und kam auf 8:12 heran. Hausammann sorgte mit einem sehenswerten Rückwärts-Korbleger für ein weiteres Highlight. Die Partie war nun ausgeglichen, die Dragons konnten jedoch ihren leichten Vorsprung halten und gingen mit einer 16:13-Führung in die Viertelspause.

2. Viertel
Auch im zweiten Viertel erwischten die Zentralschweizer den besseren Start. Suter und Bolliger sorgten für die ersten drei Punkte. Die Bosnier schlugen zurück, und in den darauf folgenden Minuten wogte das Spiel hin und her. Durch Treffer von Binda, Suter und Hausammann konnten die Dragons jedoch ihren knappen Vorsprung halten. Beim Spielstand von 25:15 aus Sicht der Dragons nahm Gradacac-Coach Mulic in der fünften Minute ein Timeout, um sein Team neu auszurichten. Und prompt punktete sein Team gleich im ersten Angriff. Die Dragons antworteten mit einem schönen Set-Play. Im Schutz von Bindas Block hatte Hausammann alle Zeit der Welt, um seinen Wurf aus der Mitteldistanz zu versenken. Statt zwischen 4 bis 6 Punkten oszillierte die knappe Führung der Dragons nun zwischen 2 bis 4 Punkten. Mit einem herrlich herausgespielten Fastbreak beendeten die Dragons die erste Halbzeit erfolgreich und gingen mit einem knappen 31:27-Vorsprung in die Kabine.

3. Viertel
Dieses Mal waren es die Gäste aus Gradacac, die den besseren Start ins Viertel erwischten. Sie punkteten gleich in den ersten Sekunden und verkürzten auf 29:31. Binda verwertete jedoch nach einem Foul in der zweiten Minute beide Freiwürfe und stellte den Vorsprung wieder her. Nach einen schönen Offensivrebound von Lampart fand sich Hausammann direkt unter dem Korb und versenkte den Ball aus nächster Nähe. Gradacac schlug jedoch mit zwei erfolgreichen Angriffen hintereinander zurück und plötzlich führten die Dragons nur noch mit zwei Punkten. In den folgenden Minuten taten sich beide Mannschaften in der Offensive schwer, bis sich Gradacac zum 35:35 ausglich.
Dies war der Weckruf für die Dragons. Suter stellte die Führung durch ein Dreipunkte-Spiel wieder her und Spuler doppelte zur 40:35-Führung für die Dragons nach. Gegen Ende des Viertels taten sich Lücken in der Transition-Verteidigung der Dragons auf, welche das Team aus Bosnien zu nutzen verstand. Eine Minute vor Viertelsende kamen die Gäste erneut bis auf einen Punkt heran. Auch diese Mal reagierten die Dragons ruhig und Hausammann verwertete nach einem Offensivrebound von Suter fünf Sekunden vor Schluss den letzten Wurf im dritten Viertel zum Stand von 44:41 für die Zentralschweizer.  

4. Viertel
Binda eröffnete mit einem Wurf aus der Halbdistanz das Score im vierten Viertel. In der zweiten Minute des Viertels sein fünftes Foul. Damit war die Partie für ihn beendet. Ein herber Rückschlag für die Dragons, war er doch neben Hausamman und Suter der wichtigste Skorer für die Dragons. 8 Minuten vor Schluss schafften die Bosnier schliesslich den erneuten Ausgleich zum 46:46. Bindas Fehlen machte sich in der Offensive leider deutlich bemerkbar.
Coach Hausammann nahm daraufhin ein Timeout, um etwas Ruhe in das Team zu bringen und es neu auszurichten. Nach der Pause zwangen die Dragons den Gegner, die 24 Sekunden voll auszuschöpfen und einen schlechten Wurf zu nehmen. Im nächsten Angriff stellte Suter die Führung wieder her. Die Zentralschweizer verteidigten nun stark und konnten durch Suter den Vorsprung noch einmal auf 50:46 erhöhen. Die Spieler rissen das Publikum mit und die Halle im Paraplegikerzentrum verwandelte sich in  einem Hexenkessel.
Die Gäste sahen sich gezwungen, ihrerseits ein Timeout zu nehmen. Aufgrund der hohen Foulbelastung kam das Team um Coach Mulic zu weiteren Freiwürfen, die Imsirovic auszunutzen verstand. Die Dragons konnten sich in der Offensive aber auf ihren Captain verlassen und den knappen Vorsprung halten.
Zwei Minuten und 30 Sekunden vor Schluss baute Suter den Vorsprung wieder auf 5 Punkte zum 55:50 aus. 90 Sekunden vor Spielende nahm Coach Mulic beim Spielstand von 55:51 und vor den beiden Freiwürfen von Kemberovic, ein weiteres Timeout, um die Taktik für die letzen Sekunden festzulegen. Dem Bosnier flatterten im Nottwiler Hexenkessel jedoch die Nerven und er vergab beide Freiwürfe. Auf der anderen Seite traf Hausammann einen von zwei und baute die Führung um einen Punkt zum 56:51 aus.
Im nachfolgenden Angriff der Gäste gelang Spuler der wohl entscheidende Steal. Hausammann erhielt den Ball, wurde gefoult und traf erneut den ersten Freiwurf. Der zweite verfehlte zwar sein Ziel, allerdings gelang Spuler der wichtigste Offensivrebound des Turniers. Er schnappte sich den Ball und fand den frei stehenden Suter, der keine Mühe bekundete, Spulers Einsatz mit zwei Punkten zu belohnen. Damit war die Vorentscheidung eine knappe Minute vor dem Ende gefallen.
Das Team aus Bosnien-Herzegowina musste nun zum Mittel der taktischen Fouls greifen, um die Spieluhr anzuhalten, und darauf vertrauen, dass die Dragons ihre Freiwürfe nicht verwandeln. Dies war bei Kasper auch der Fall. 25 Sekunden vor Schluss vergab jedoch Imsirovic per Airball von der Dreipunkte-Linie die Möglichkeit, sein Team noch einmal heranzubringen. Die Entscheidung war damit endgültig gefallen. Die Dragons gewannen nach einer starken Leistung und kompromisslosem Einsatz verdient mit 60:53.

Resultat:
KIK Zmaj Gradacac BIH : Pilatus Dragons RCZS SUI 53:60 (16:13/21:37/41:44/53:60)

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