Dragons scheitern trotz Leistungssteigerung

Kein Geringerer als Trainerlegende Köbi Kuhn sowie Paralympics-Star Heinz Frei zelebrierten den Tip-Off für das zweite Spiel der Pilatus Dragons gegen den RSB Oettingen. Die Deutschen zeigten im ersten Spiel eine starke Leistung und liessen den Dragons nicht den Hauch einer Chance.Trotz der deutlichen Niederlage konnten sich die Dragons im Verlaufe des Tages aber in allen Belangen steigern. Im ersten Viertel waren sie dank guter Verteidigung und konsequentem Rebound-Verhalten ihren Gegnern ebenbürtig.
Dragons verteidigen konsequent
In den ersten Minuten des vorletzten Spiel des ersten Turniertages zeigten die Dragons vor allem in der Verteidigung eine gute Leistung. Sie nahmen den Gegnern mehrfach den Ball ab und konnten sich dank gutem Boxout die Defensivrebounds sichern. Dem stand leider gegenüber, dass sich die Schwäche im Abschluss weiterführte. Entweder brauchten die Zentralschweizer zu lange für ihre Angriffe und mussten schwierige Würfe nehmen, oder sie verzettelten sich unter dem Korb. Doch auch der Gegner aus Thüringen schloss sich diesem Credo an. Nach vier Minuten stand es deshalb immer noch 0:0. Das Score eröffneten die Dragons mit einem schönen Korb von Samuel Kasper, der dabei noch gefoult wurde. Den anschliessenden Freiwurf konnte er zwar nicht verwerten, die Dragons sicherten sich aber den Offensivrebound und Kasper punktete erneut.
Dann aber schlug der RSB mit zwei erfolgreichen Angriffen zurück. Einer davon ebenfalls mit Foul. Der Freiwurf sass und so führten die Gäste nach 6 Minuten mit 5:4. Janic Binda holte die Führung für die Zentralschweizer mit einem schönen Wurf aus der Mitteldistanz zurück. Der RSB wirkte in der Offensive über weite Strecken etwas unkonzentriert. Dies war aber auch der guten Verteidigung und dem konsequenten Rebound-Verhalten geschuldet, welches die Dragons an den Tag legten. So kam es, dass der RSB nach dem ersten Viertel bei einem tiefen Punktestand mit 9:8 in Führung lag.
Die ersten Punkte im zweiten Durchgang liessen lediglich 20 Sekunden auf sich warten und wurden von den Gästen erzielt, die mit 11:8 in Führung gingen. Die Thüringer kamen nun besser ins Spiel und wurden vor allem aus der Mitteldistanz treffsicherer. Ein Fastbreak bedeutete einen 6:0-Lauf, dem Matthias Suter jedoch mit einem Korbleger ein Ende setzte. Samuel Kasper doppelte nach und brachte die Dragons in der dritten Minute wieder auf 15:12 heran. Das Spiel wogte nun hin und her. Der RSB zog mit zwei erfolgreichen Angriffen in Serie und einem Freiwurf wieder auf 20:12 davon.
In der Offensive der Dragons schlichen sich vermehrt Fehler bei vermeintlich einfachen Würfen und Korblegern ein. Die Deutschen kamen mittlerweile besser gegen die Verteidigung der Dragons zurecht und es gelang ihnen, vermehrt in der Zone der Zentralschweizer zu punkten. Zur Viertelshälfte lagen sie mit 22:12 in Führung. Die Schwächen im Abschluss der Dragons nutzten die Gäste wenn immer möglich zu schnellen Gegenangriffen aus. Doch auch in der gegnerischen Zone wurden sie stärker und holten sich immer wieder Offensivrebounds, die sie im zweiten Anlauf verwerten konnten. Sie spielten ruhig und diszipliniert ihr Spiel herunter. Nach einer langen Durststrecke ohne Punkte nahmen die Dragons beim Stand von mittlerweile 32:12 ihre erste Auszeit. Zu spielen waren zu diesem Zeitpunkt noch 100 Sekunden in der ersten Halbzeit. Die Halbzeit-Sirene unterbrach schliesslich einen 19:0-Lauf der Gäste aus Deutschland. Gegenüber dem ersten Spiel ist jedoch eine klare Leistungssteigerung bei den Dragons zu verzeichnen.
Thüringen setzt Dragons stark unter Druck
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste. Keines der Teams konnte punkten und die Dragons benötigten zweimal in Folge die 24 Sekunden und kamen deshalb zu schlechten Würfen. Die ersten Punkte fielen in der vierten Minute für den RSB Oettingen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Dragons bereits seit mehr als einem Viertel keinen Punkt mehr erzielt. Erst nach fünf Minuten im dritten Viertel beendete Nicolas Hausammann die Negativserie von 0:23 Punkten, die im zweiten Viertel ihren Anfang genommen hatte. Für ein Highlight sorgte Janic Binda in der siebten Minute, als er mit einem wunderschönen Crossover-Dribbling seinen Verteidiger aussteigen liess und unbedrängt bis zum Korb gelangte, wo er den Korbleger souverän versenkte. Gleich im Anschluss punktete Suter. Die Gäste machten jedoch unbeirrt weiter Druck und spielten ihren Geschwindigkeitsvorteil aus. Immer wieder lösten Sie Fastbreaks aus und punkteten durch Korbleger. Die Dragons hatten sich in den letzen Minuten des Viertels aber gefangen und wurden in der Offensive wieder gefährlicher. Sowohl Suter als auch Hausammann kamen zu weiteren Punkten. Am Ende des dritten Viertels standen schliesslich 50 Punkte des RSB gegenüber 20 für die Dragons auf der Anzeigetafel.
Mit zwei Korblegern des RSB Oettingen begann das vierte Viertel gleich, wie das dritte geendet hatte. Doch Binda und Hausammann schlugen umgehend zurück und glichen die Punktebilanz in diesem Viertel aus. In der ersten Viertelshälfte mussten die Thüringer kaum von aussen werfen. Immer wieder kamen sie zu Punkten in der gegnerischen Zone. Aber auch die Dragons wurden nun in der Zone des Gegners stärker und kamen zu einfachen Punkten. Vier Minuten vor Schluss lagen sie noch mit 30 zu 66 Punkten zurück. Insbesondere Janic Binda konnte unter dem Korb immer besser in Szene gesetzt werden.
In der Hälfte des zweiten Viertels kam jedoch die Wende. Der RSB Oettingen fand sowohl offensiv als auch defensiv seinen Rhythmus und legte einen Lauf von 23 Punkten ohne Gegentreffer hin, der bis tief ins dritte Viertel Bestand hatte. Die Anfangs gute Verteidigung der Dragons griff nicht mehr und in der Offensive machte sich die Abschlussschwäche wieder bemerkbar, die sich bereits im ersten Spiel als richtungsweisend erwies. Danach fingen sich die Gastgeber. Sie spielten aggressiver und kämpften sich offensiv ins Spiel zurück. Die Entscheidung war jedoch bereits gefallen. Die Zentralschweizer konnten den grossen Rückstand nicht mehr wettmachen und mussten das Spiel mit 34:74 verloren geben.
Resultat:
RSP Team Thüringen GER : Pilatus Dragons RCZS SUI 74:34 (9:8/34:12/50:20/74:34)