Dragons verpassen Finalquali

Foto: bindaphoto.ch | Janic Binda zieht gegen Manchester zum Korb.

Gegen die beiden englischen Teams liefern sich die Dragons packende Fights, können allerdings nur einen davon für sich entscheiden. Mit Fenerbahçe Istanbul und Hannover United spielen zwei Teams klar in einer eigenen Liga.

In Hannover traten die Dragons am 2. und 3. Februar bei der IWBF EuroCup 1 Qualifikation an mit dem Ziel in eines der Finalturniere einzuziehen. Zum Auftakt stand mit dem Profiteam aus Istanbul gleich der dickste Brocken auf dem Plan. Die Dragons durchbrachen allerdings die Pressverteidigung der Türken mit erstaunlicher Leichtigkeit und konnten zu Beginn gut mithalten. Mit zunehmender Spieldauer spielte das Team vom Bosporus allerdings seine Grössen- und Geschwindigkeitsvorteile aus und stellte die Zentralschweizer vor grosse Probleme beim Rebound wie auch im Abschluss unter dem Korb. 84 zu 57 lautete das klare Verdikt zu Spielende. Für die Dragons war es allerdings ein guter Start, um sich ans Tempo und die grossen Center-Spieler des Turniers zu gewöhnen.

Hart umkämpfte Duelle
Gegen die beiden Teams von der Insel sollte sich der Kampf um den dritten Platz und somit den Finaleinzug entscheiden. Zuerst ging es gegen die Steelers aus Sheffield, welche mit George Bates einen ehemaligen Weltmeister des englischen Nationalteams in ihren Reihen hatten. Die Dragons starteten stark und konnten Bates zu Beginn kontrollieren. In der Offensive gelang es mit sehenswerten Passstafetten einfache Punkte zu generieren. Zeitweise lagen die Schweizer mit 11 Punkten in Front. Dann jedoch kamen die Briten zurück. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Zentralschweizer mit einem Punkt Rückstand ins vierte Viertel gingen. Dort folgten jedoch schwierige Startminuten. Arambula war auf Seiten der Dragons mit einem Raddefekt an der Seitenlinie und Bates drehte für die Stellers mächtig auf. Er verlangte derart viel Fokus der Dragons-Verteidigung, dass sich für seine Mitspieler Räume ergaben für Würfe aus der Mitteldistanz oder Drives zum Korb. Mit sechs Punkten Rückstand riskierten die Dragons einige Dreier, welche ihr Ziel leider verfehlten. Die Briten ihrerseits trafen ihre Freiwürfe nach den taktischen Fouls der Schweizer zielsicher, was den 47:64-Endstand deutlicher erscheinen liess als die Partie in ihrem Verlauf eigentlich war.

Nach einer Nacht zur Verarbeitung der Enttäuschung, kam es zum Duell gegen das zweite britische Team aus Manchester und damit auch zum Aufeinandertreffen mit Patrick Rüegg, dem Dragon-Youngster. Er absolviert ein Auslandjahr in seiner Ausbildung und spielt im Trikot der Revolution. Vielleicht war es dieses kleine Quäntchen Extramotivation, welches das Pendel in diesem engen Spiel zugunsten der Dragons ausschlagen liess. Denn gegen Manchester hatten die Zentralschweizer den gegnerischen Topscorer Edwards besser im Griff. Sie zwangen die Briten zu schwierigen Würfen und anders als gegen Sheffield hatten die Drachen ihre stärkste offensive Phase im letzten Viertel, so dass die Revolution keine Antwort mehr parat hatten.

Turnierfazit mit gemischten Gefühlen
Gegen Hannover hatten die Dragons ebenfalls gute Phasen, konnten aber die United nicht ernsthaft gefährden. Zu gross, zu schnell, zu physisch, spielten die Gastgeber für die Dragons, welche um jeden Zentimeter gegen die Zonenverteidigung kämpfen mussten. So fehlte oft die Präzision im Wurf. Ihrerseits schafften es die Dragons allerdings auch die Kreise der Hannoveraner erfolgreich einzuengen. Sie liessen nur 60 Punkte zu gegen dieses Spitzenteam. Selbst konnte man die Vierziger-Marke allerdings nicht ganz knacken.

«Wir haben vier gute Partien gezeigt, was natürlich einen Coach auch zweifeln lässt, wo er in gewissen Phasen das Spiel in positivere Bahnen hätte lenken können. Natürlich stellt das Endresultat nicht zufrieden aber das Gefühl professionelle Teams gefordert zu haben, bleibt auf der positiven Seit auch hängen», zog Headcoach Christian Rosenberger nach dem Turnier Bilanz.

Bildgalerie mit Eindrücken aus Hannover von bindaphoto.ch

Box Score
Fenerbahçe Istanbul vs Pilatus Dragons 84:57
(18:10/19:16/25:13/22:18)
Amacher 9, DiLeonardo, Binda 19, Lampart, Spuler, Hausammann 8, Bolliger, Dias, Arambula 16, Huber, Vogelsang 4
Headcoach Rosenberger

Pilatus Dragons vs Sheffield Steelers 47:67 (18:11/12:16/10:14/7:26)
Amacher 14, DiLeonardo, Binda 11, Lampart, Spuler, Hausammann 10, Bolliger, Dias, Arambula 9, Huber, Vogelsang 3
Headcoach Rosenberger

Pilatus Dragons vs Manchester Revolution 61:45 (10:10/15:18/20:9/16:8)
Amacher 11, DiLeonardo 2, Binda 9, Lampart, Spuler, Hausammann 21, Bolliger, Dias, Arambula 11, Huber, Vogelsang 4
Headcoach Rosenberger

Hannover United vs Pilatus Dragons  60:37 (19:8/18:15/15:12/8:2)
Amacher 8, DiLeonardo 2, Binda 4, Lampart, Spuler, Hausammann 6, Bolliger, Dias, Arambula 17, Huber, Vogelsang 11
Headcoach Rosenberger

Rangliste
1. Fenerbahçe Istanbul
2. Hannover United
3. Sheffield Steelers
4. Pilatus Dragons
5. Manchester Revolution

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