Dragons verpassen EuroLeague Final knapp

Matthias Suter einer von zwei Dragons im All-Star Team

Mit der denkbar knappsten Niederlage von einem Punkt nach Verlängerung verpassen die Pilatus Dragons die Qualifikation für den EuroLeague Final.

Rund 300 Zuschauer verfolgten am Samstag im SPZ Nottwil das alles entscheidende Spiel zwischen Padova Millenium Basket und den Nottwilern. Die Ausgangslage war äusserst spannend. Mit einem Sieg hätten die Dragons das Turnier gewonnen, mit der erfolgten Niederlage verabschiedeten sie sich als viertplatzierte von der europäischen Bühne. Doch nicht die 52:66 Niederlage gegen die Italiener schmerzte am meisten, sondern das Drama im Startspiel. Denn im Aufeinandertreffen mit den London Titans lagen die Dragons 18 Sekunden vor Schluss noch mit drei Punkten in Führung ehe Matt Sealy zum Dreipunktewurf ansetzte. Der ehemalige britische Nationalspieler versenkte den Wurf im Korb und das Momentum der Dragons damit im Sempachersee. Die Verlängerung, ultraspannend, legte eine Schwäche der Zentralschweizer schonungslos offen: die Freiwurfquote. Nur gerade zwei von 10 Freiwürfen fanden ihr Ziel im Korb. Die Dragons verloren das Spiel und damit den so wichtigen direkten Vergleich mit den Briten, der schliesslich über das Ausscheiden entschied.

Mehr Licht als Schatten
Trotz verpasster Qualifikation fand Headcoach Gregor Konda lobende Worte für sein Team: «Das Teamgefüge und auch unsere taktischen Varianten haben funktioniert, selbst bei physischer Unterlegenheit.» Damit meint er vor Allem den Umstand, dass die Dragons mit dem Team von dieser Saison keine Möglichkeit hatten das Maximum der erlaubten 14.5 Klassifizierungspunkte auf das Feld zu bringen. «Richtig auszunutzen wussten diesen Umstand nur die Italiener mit ihrer langen Formation. Zeitweise wussten auch die Köllner daraus Profit zu schlagen, doch wir haben uns sensationell zurückgekämpft.» Das Spiel gegen die Deutschen war dann auch dasjenige, was den Zuschauern im Gedächtnis blieb.

Die 99ers dominierten die erste Halbzeit und sahen bereits wie die sicheren Sieger aus. Doch dann machte der Köllner Coach einen taktischen Fehler, der die Dragons zurück ins Geschehen katapultierte. Der Rückstand schmolz dahin und die Rückkehr zur erfolgreichen Pressverteidigung der Köllner fünf Minuten vor Schluss zeigte keine Wirkung mehr. Matthias Suter, Markus Lampart, Louka Real und David Jauch brachten die Dragons auf einen Punkt heran, Nicolas Hausammann erzielte 23 Sekunden vor Ende der Partie den Siegestreffer für die Zentralschweizer. Daher fällt das Turnierfazit des Schweizermeisters auch positiv aus. Für Zuschauer und Spieler war dieser Sieg ein emotionales Highlight. «Es ist zwar schade, dass wir nicht ans EuroLeague Finalturnier reisen dürfen, um weitere solch spannende Spiele zu erreichen aber wir sind sehr stolz auf unsere Leistung am Heimturnier. Wir sehen daher auch eher das Licht als den Schatten», konstatierte Routinier Walter Spuler nach dem Turnier.

Zwei All-Stars
Wie gut die Dragons waren, zeigt auch der Umstand, dass Suter und Hausammann von den gegnerischen Coaches ins All-Star Team gewählt wurden. Der Thuner und auch sein Spielertrainer-Kollege freuten sich sehr über die Ehrung, sie zeigt auch wie gut das taktische Konzept der Dragons, das auf dem Inside-Spiel von der Weekside und dem Wurf aus der Mitteldistanz beruht, funktionierte.

Erzrivalen warten im Finale der Schweizermeisterschaft
Die Entscheidung in der Schweizermeisterschaft beginnt Ende März. Erst sind die Tessiner zu Gast im SPZ Nottwil, dann fahren die Dragons nach Genf zum Abschluss der Finalrunde. Bei diesem letzten Spiel steht das Heimrecht in den Playoffs auf dem Spiel. Bislang führen die Aigles die Tabelle an, mit einem Sieg in Genf würde sich das ändern und zwei Spiele der best-of-three Final-Serie würden auf Nottwiler Parkett stattfinden.

Statistiken
Pilatus Dragons vs. London Titans
Beit Halochem Haifa vs. Pilatus Dragons
Köln 99ers vs. Pilatus Dragons
Pilatus Dragons vs. Padova Millenium Basket

Fotos von allen Spielen
Bilder von Bindaphoto.ch

Alle Resultate der EuroLeague und die Rangliste findest du hier.

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